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CHI #14 | Ausgabe 5/22

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Das Magazin der Neuen Zeit begleitet dich mit jeder Menge Inspiration für gutes CHI durch den Wandel. Mit aktuellen und interessanten Themen des Alltags rund um Gesundheit und Bewusstsein, Spiritualität und Natur, Psychologie und Familie, Ökologie und Nachhaltigkeit. CHI stellt seinen Fokus klar und kompromisslos unter dieses Motto und ist an deiner Seite auf dem Weg in die Neue Zeit.

TROST & HOFFNUNG

TROST & HOFFNUNG ADOBESTOCK CHI 22

Das Herbstdunkel TROST UND MENTALE STÄRKE GEWINNEN von philipp feichtinger Nebelschwaden ziehen übers Land, sanfter Herbstwind lässt das tote Laub am Boden leise rascheln und das Dunkel der Nacht gewinnt zunehmend die Oberhand. So könnte ein Gedicht oder eine Herbstgeschichte beginnen und doch lassen die natürlichen Erscheinungen dieser Jahreszeit kaum jemanden unberührt. Sie machen etwas mit uns – mit dem Körper, dem Stoffwechsel und unserer Psyche. Die Abnahme des Sonnenlichts und die stärker werdende Dunkelheit können sich aufs Gemüt schlagen und uns an geliebte, verstorbene Menschen erinnern. Doch warum ist das so, dass alle Jahre wieder die Zeit vor dem Advent so viele von uns in Schwermut und Melancholie versetzt und was können wir tun, um auch durch diese Phase mental gesund durchzuschreiten? SAMHAIN – EINE BESONDERE ZEIT Nicht zufällig findet am 31. Oktober Halloween statt. Es markiert einen Zeitpunkt, den bereits die Kelten vor Jahrtausenden mit dem Jahreskreisfest „Samhain“ gefeiert haben. Dementsprechend wird auch im Christentum am 1. November „Allerheiligen“ und einen Tag später „Allerseelen“ gedacht. All diese Feste nehmen Bezug auf das Spüren der Menschen: Denn bereits für die Kelten war der Herbst mit seinen Nebeln und den länger werdenden Nächten ein Zeichen dafür, dass die Schleier zwischen der Welt der Lebenden und der Anderswelt, wo unsere Verstorbenen, aber auch Engel leben, dünner und durchlässiger werden. Ich bin überzeugt, dass auch wir diese besondere Zeit sehr sensibel wahrnehmen, es aber nicht mehr deuten können. Wir benennen die Angst vor dem Dunkel, die vermehrte Wehmütigkeit und vielleicht auch Müdigkeit als Schwäche unseres Geistes. ZWEI SEITEN EINER MEDAILLE Ob dies wirklich so ist, darüber lässt sich streiten. Doch warum in dieser besonderen Zeit eine Herausforderung und keine Chance sehen? Natürlich stehen das Dunkel und die Abnahme des Tageslichts auch für das Unbekannte und das löst unbewusst Ängste aus. Gerade für Menschen, die einen schweren Schicksalsschlag hinter sich haben oder einen Todesfall verarbeiten müssen, sind diese Monate eine große Prüfung. Laden sie doch auch ein, innezuhalten, sich aus dem Außen zurückzuziehen und auf den Winter vorzubereiten, so wie es die Menschen seit Jahrtausenden tun. Der moderne Mensch muss das nicht mehr in dem Ausmaß, materiell gesprochen durch Aktivitäten wie Holz holen oder die Behausung winterfest machen, tun. Auf der geistig-emotionalen Ebene sollte die Vorbereitung doch noch immer geschehen. Schließlich sind wir wieder öfter in den eigenen vier Wänden und fühlen uns isoliert und eingeschränkt. Einsame Menschen leiden besonders darunter. All dies lässt sich aber auch als Chance sehen, sich mit sich selbst zu beschäftigen, den Ängsten die Macht über uns zu nehmen und nach einem ereignisreichen Jahr langsam zur Ruhe zu kommen. LIEBEVOLL GETRÖSTET In dieser düsteren Zeit fehlen uns bereits von uns gegangene, geliebte Menschen besonders. Viele trauern, eingeladen vom Dunkel, sehr um ihre Lieben, spüren den Schmerz und fühlen sich verlassen. Meiner Erfahrung nach, können wir jedoch nachhaltig gestärkt werden, wenn wir unserem Geist Raum geben und ihm zugestehen, dass es auch Zeit für Trauer gibt. Denn seltsamerweise finden wir für alle Besonderheiten einen Platz im Jahreskreis, nur für Verlust und Trauer möchten wir uns keinen nehmen, weil es zu belastend wäre, in die eigenen Tiefen hinabzusteigen. Doch vielleicht braucht es genau das und die Natur möchte uns anregen, uns ebenfalls in unser „Kerngebiet“, nämlich unser Inneres zurückzuziehen. Möglicherweise lässt sich genau darin Trost schöpfen und alte Wunde können CHI 23

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