★ PARTNERSCHAFT Im Laufe der Zeit fällt es zunehmend leichter, sich Strategien und Tools anzueignen, die Hochsensiblen dabei helfen, mit ihrer Sensibilität besser umzugehen. Es wird uns jedoch nicht verwundern, wenn „normal-sensible“ Menschen sich häufig schwer damit tun, sich in sie hinein zu versetzen, da ihre Persönlichkeit anders beschaffen ist und sie daher bestimmte – für die Hochsensibilität typische – Phänomene wie Reizüberflutung und die intensive Empathiefähigkeit nicht nachvollziehen können. Solange es sich dabei um weniger nahestehende Menschen handelt, lässt sich der Umgang miteinander relativ gut handeln. Was aber, wenn es sich bei unserem Herzensmenschen um einen „normal-sensiblen“ Menschen handelt? In diesen Konstellationen entstehen häufig verschiedene Herausforderungen oder sogar Konflikte. Damit die Harmonie und die gegenseitige emotionale Verbundenheit keinen Schaden nehmen, ist es wichtig und sinnvoll, einen guten Umgang damit zu entwickeln. Sicherlich kann es ebenso zwischen zwei hochsensiblen Partnern zu Herausforderungen kommen. Allerdings fällt es diesen oftmals leichter, miteinander Lösungen zu finden, da sie sich in ihrer Persönlichkeitsstruktur sehr ähnlich sind und sich daher leichter in ihr Gegenüber hineinversetzen können. Ein wichtiger und zugleich relativ simpler Punkt bei Partnerschaften zwischen einem hochsensiblen und einem „normal-sensiblen Menschen“ ist, sich als HSP in verschiedenen Situationen immer wieder vor Augen zu führen, dass wir Dinge anders wahrnehmen und empfinden und daher auch unserem Gegenüber zugestehen, dass er die Welt mit seinen eigenen Augen sieht. Wir können nicht erwarten, dass er dieselbe Perspektive einnimmt oder sogar einnehmen kann. Diese Erkenntnis nimmt beiden Seiten viel Druck. Unterstützend ist zudem eine offene und zugleich nicht wertende und urteilende Kommunikation und Haltung zum Gegenüber. Dabei dürfen wir offen und ehrlich unsere Sicht der Dinge schildern, um unseren Gesprächspartner so weit wie möglich an unserer Perspektive teilhaben zu lassen. Auch können wir unsere Bedürfnisse ansprechen und um Rücksichtnahme und Verständnis bitten. Da sich in einer gut funktionierenden Partnerschaft beide Herzensmenschen respektvoll auf Augenhöhe begegnen, sollten beide Seiten an dem Wohlbefinden des anderen interessiert sein. CHI 30
Weitere hilfreiche Impulse zum Thema „Hochsensibilität und Partnerschaft“ erhältst du in meinem Hörbuch „Finde dein Liebesglück – Beziehungsratgeber für hochsensible Frauen“. Finde dein Liebesglück Beziehungsratgeber für hochsensible Frauen Isabelle Maria Kühler und Abbas Schirmohammadi hier reinhören hier bestellen Fühlt sich jedoch unser Herzensmensch mit der Erfüllung einer Bitte von uns nicht wohl und wir ernten daher ein liebevolles Nein, ist dies in Ordnung. Häufig können wir sogar in puncto Abgrenzung einiges von unserem Herzensmenschen lernen, schließlich ist Abgrenzung in der Regel eher keine HSP-Stärke. Hochsensible leiden nicht selten an einer Art Helfersyndrom, wollen anderen Menschen unterstützend zur Seite stehen, vernachlässigen dabei oft sich selbst und wollen mit einem Nein niemanden enttäuschen oder gar verletzen. Auch das ist problematisch für die Partnerschaft. Der Herzensmensch übertritt deshalb unwissentlich nicht selten die Grenzen seines Partners, sodass die Beziehung in Schieflage geraten kann. HSP erschöpfen sich nicht nur häufig kräftemäßig in ihrem (übertriebenen) Tun und leiden dadurch energetisch zunehmend, werden Stück für Stück unzufriedener und fühlen sich vielleicht sogar irgendwann ausgenutzt. In diesen Momenten denken sie traurig an die schöne und harmonische Anfangszeit der Beziehung zurück, in der der Herzensmensch deutlich mehr für sie und die Beziehung getan hat. Gleichzeitig denken sie mit Unbehagen daran, das Thema dem Herzensmenschen gegenüber anzusprechen, da sie glauben, ihn dadurch abzuschrecken, zu enttäuschen und zu verletzen. Schließlich stellt hier das Perfektionsstreben ein zusätzliches sinnbildliches Bein. Oh, und da meldet sich vielleicht auch noch eine bedürftige und verlustängstliche Stimme zu Wort, die davor warnen möchte, den Partner nicht durch Abgrenzung an der Beziehung zweifeln zu lassen. Stopp! Bevor uns sämtliche Ängste und Zweifel in die Knie zwingen und verstärkt an unserem Selbstwertgefühl zu nagen beginnen, sollten wir erst einmal durchatmen. Nachdem wir dies getan haben, dürfen wir getrost unseren Mut zusammennehmen und uns darauf besinnen, dass wir gleichberechtigte Partner in dieser Verbindung sind und jeder am Wohlbefinden des anderen interessiert ist. Unser Herzensmensch wird es im Regelfall zu schätzen wissen, dass wir ihm offen und ehrlich (ohne Vorwürfe) mitteilen, wie es in uns aussieht und dass wir überfordert sind. Mit Verständnis, Rücksichtnahme und sogar Freude wird er uns zukünftig mehr unter die Arme greifen – sei es im Haushalt, mit den Kindern oder sonstigen Aufgaben. Häufig ist dies in meinen Beratungssitzungen mit hochsensiblen Frauen ein Punkt, an dem viel Druck von meinen Klientinnen abfällt. Die Krux an dieser positiven Veränderung ist allerdings zugleich, die Zugeständnisse und Unterstützung des Herzensmenschen mit einem guten Gewissen annehmen zu können. Es ist nicht effektiv, die neu gewonnene Me- Time“, finanzielle Unterstützung etc. mit einem schlechten Gefühl zu belasten und nicht in Dankbarkeit und Freude genießen zu können. Hier gilt es zu lernen, sich als hochsensibler Mensch in Selbstakzeptanz und Selbstfürsorge zu üben. Häufig sind wir sehr streng und hart im Umgang mit uns selbst. Das Gedankenspiel eines Perspektivenwechsels kann helfen: Versetzen wir uns in die Vorstellung, wir würden unsere beste Freundin oder unseren besten Freund so behandeln, wie uns selbst. Bei dieser Vorstellung kann uns schon einmal Angst und Bange werden. CHI 31
abendroutine Ebenso wichtig wie die
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RHYTHMISCHE AUSLÖSUNGEN 2.8. | ONL
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