★ GESUNDHEIT Weit über die Stadtgrenzen Münchens hinaus bekannt ist die Praxis von Dr. med. Dorothea Schleicher-Brückl in der Ismaninger Straße, wo sie seit über 15 Jahren gemeinsam mit ihrem Vater, dem Arzt Dr. med. Peter Schleicher, praktiziert. Spezialisiert hat sie sich auf Kinderwunsch, Immunologie, Allergologie, Traumatherapie, Neuraltherapie und Naturheilkunde. Ich freue mich sehr, Dorothea für dieses CHI-exklusive Interview gewonnen zu haben, in dem sie uns von ihrer täglichen Praxisarbeit erzählt, wir herausfinden, warum sie schon als Kind eine große Leidenschaft für die Medizin hatte, wie sie die heutige Medizinlandschaft wahrnimmt und welche Gesundheitstipps sie für uns hat. Abbas: Liebe Dorothea, der ärztliche Beruf wurde dir schon als Kind durch deinen Vater vorgelebt. Wann wurde dir klar, dass auch du Menschen helfen und heilen möchtest? Dorothea: Mit 14 Jahren wusste ich es. Ich hörte damals irgendwo den Begriff „Bach-Blüten“. Ich fragte mich, was das wohl sein könnte. Blüten, die an einem Bach wachsen? Mein Vater klärte mich auf, dass der Begriff auf Dr. Edward Bach zurückging. Er drückte mir ein dickes Buch in die Hand, das ich an nur einem Tag verschlungen habe. Danach wusste ich, das will ich auch können und medizinisch mit Menschen arbeiten. Besonders faszinierte mich damals, dass es Einteilungen in gewisse Konstitutionstypen gab, ähnlich wie in der Homöopathie, die ich später auch erlernte. Ich entschied mich für das Medizinstudium und bildete mich zusätzlich in Naturheilverfahren aus. Das war der Beginn einer großen Leidenschaft und meiner Berufung. Du bist sehr früh bei deinem Vater eingestiegen und ihr habt schließlich eine Gemeinschaftspraxis gegründet. Wie war es, als junge Ärztin mit einer Koryphäe wie deinem Dad zusammenzuarbeiten? Das Arbeiten in der Klinik hat mich sehr belastet und war nicht das, was ich mir unter Medizin vorgestellt hatte. Ich wollte von meinem Vater lernen. Er ist der Begründer vieler innovativer Behandlungsmethoden in der Immunologie, und dieses Wissen ist sehr wertvoll und einzigartig. Die ersten Jahre habe ich als angestellte Ärztin in der Praxis meines Vaters gearbeitet und gelernt. Später gründeten wir die Gemeinschaftspraxis, die bis heute besteht. Innerhalb der eigenen Familie zusammenzuarbeiten ist nicht immer einfach, das bestätigen andere Familienunternehmen mit Sicherheit auch. Aber ich finde, wir haben das immer gut gemacht und unsere Intention war stets dieselbe. Mit hohem Anspruch an unsere Arbeitsweise, Menschen wirklich zu helfen, gesund zu werden. Dafür sind wir oft ungewöhnliche Wege gegangen. Ich bin dankbar, dass ich so viel lernen konnte von meinem Vater, und froh, dass ich gleichzeitig meinen eigenen Weg gegangen bin, beispielsweise mit den Ausbildungen zur Yogalehrerin, zur Systemischen Aufstellerin und Coachin in der Traumatherapie. Diese Ausbildungen und das eigene Fortbilden haben mich enorm nach vorne gebracht und waren mir immer schon sehr wichtig. Viele Schulmediziner lehnen die Naturheilkunde ab. Du bist ein großer Befürworter dieser. Welche Vorteile bietet die Komplementärmedizin aus deiner Sicht? Die alternative Medizin bezieht immer den ganzen Menschen mit ein. Egal, welche Lehre man sich in diesem Feld ansieht, sie ist immer holistisch. Für mich spielen unsere Psyche, die Emotionen und unser Nervensystem große Rollen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man schwere und chronische Krankheiten nur in die Heilung bringen kann, wenn man alle Aspekte des menschlichen Seins einbezieht. Warum sollte man etwas ablehnen, aus dem man einen Nutzen ziehen kann? Ich habe das nie verstanden. Beide Wege, Schulmedizin und Naturheilkunde, können wunderbar nebeneinander existieren. Leider erlebe ich auf beiden Seiten oft eine große Feindseligkeit. Die Schulmedizin macht die Naturheilkunde lächerlich, und die Naturheilkunde stempelt alles aus der Schulmedizin als gefährlich ab. Ich sehe das auf keinen Fall so. Beides ist wunderbar und wichtig. Die Kunst besteht darin, es gut zu kombinieren. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit von Patient und Therapeut, um die individuelle Mischung zu finden, die für jeden anders aussehen mag. CHI 36
PRIVAT BEIGESTELLT Du bietest eine ganzheitliche Medizin an. Wie sieht diese aus? Am Anfang steht eine ausführliche Anamnese. Ich halte diesen Teil für fundamental, denn hier wird der Grundstein für etwas gelegt, das den Heilungsprozess massiv mit beeinflusst: das Therapeuten-Patienten- Verhältnis. Die Verbindung zwischen Therapeut und Patient, das Gesehenwerden in der Krankheit und in den Themen, die man mitbringt, die Betroffenheit, Anteilnahme und das echte Interesse vom Therapeuten sind wichtige Elemente für den Heilungsprozess. Das Nervensystem wird in einen wohlwollenden Zustand versetzt, wenn Bindung entsteht. Das Gespräch ist also ein starker Teil. Zusätzlich erhält man sehr viele Einzelinformationen, aus denen ich ganz individuell ein Muster entstehen lasse. Die Frage nach einem Trauma ist fester Bestandteil meiner Anamnese, denn hier liegt oft der Schlüssel zur Genesung. Dann gehört für mich eine ausführliche und saubere Diagnostik des Blutes dazu. Hier denke ich schulmedizinisch, das Blut und die Werte werden analysiert. Aus dem Gesamtbild wird dann die Therapie gestrickt, und hier bediene ich mich aller Elemente, die ich gelernt habe. Sehr häufig wende ich Neuraltherapie an, Immuntherapie, Darmsanierung, das Auffüllen von Mangelzuständen gehört dazu, Traumatherapie, Infusionstherapie. Bei Kindern nutze ich gerne sanfte Methoden wie die Eigenbluttherapie oder Homöopathie. Eine Spezialität von dir ist die Neuraltherapie. Wie funktioniert sie genau? Die Neuraltherapie ist eine Regulationstherapie, die mittels Injektionen mit Procain an bestimmten Punkten wie Nervenpunkten, Triggerpunkten oder Segmenten im Körper arbeitet. Durch die Regulation, die dabei im vegetativen Nervensystem entsteht, kann viel bewirkt werden. Daher kann man mit der Neuraltherapie von Kopf bis Fuß sehr viele Beschwerden behandeln. Dabei kommen auch Sekundenphänomene vor. Die Neuraltherapie ist eine hervorragende schadfreie Therapie. Ohne sie könnte ich mir ein Leben als Ärztin nicht vorstellen. Wer mehr über die Neuraltherapie erfahren möchte, der sollte sich bei der Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke informieren. Es ist sehr spannend und lohnenswert. Welche Sekundenphänomene hast du in deiner Praxis erlebt? Einige. Ich hatte beispielsweise einen älteren Herrn, der Zahnimplantate hatte und einseitige Schulterschmerzen. Nach Injektionen an die Zahnimplantate waren die Schulterschmerzen immer sofort weg. Ich selbst hatte eine Migräne mit Sehstörungen, und nach der Injektion an einem wurzelbehandelten Zahn waren die Beschwerden innerhalb von Sekunden verschwunden. Den Zahn habe ich dann entfernen lassen. Die Migräne trat nie wieder auf. Ich hatte auch Fälle von Patienten mit neurologischen Symptomen, beispielsweise Absencen oder Narkolepsie, die nach Injektionen am Oberbauch und hinter das Ohr verschwunden sind. CHI 37
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