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CHI #22 | Ausgabe 3/24

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Das Magazin der Neuen Zeit begleitet dich mit jeder Menge Inspiration für gutes CHI durch den Wandel. Mit aktuellen und interessanten Themen des Alltags rund um Gesundheit und Bewusstsein, Spiritualität und Natur, Psychologie und Familie, Ökologie und Nachhaltigkeit. CHI stellt seinen Fokus klar und kompromisslos unter dieses Motto und ist an deiner Seite auf dem Weg in die Neue Zeit.

★ MENTALE GESUNDHEIT

★ MENTALE GESUNDHEIT Fünf Wege zum Umgang mit emotionalen Wunden 1. Arbeiten mit dem Affekt Emotionale Schmerzen können sich auch körperlich zeigen, beispielsweise in Form eines Drucks in Brust oder Magen sowie einem Engegefühl des Halses. Dies wird in der Hypnose als sogenannter Affekt bezeichnet. Dieser kann Ausdruck des Unterbewusstseins sein, das sich an eine oder mehrere vergangene Situationen erinnert, in denen ähnliche negative Gefühle aufkamen wie in dem aktuellen Moment, wo man den Affekt wieder spürt. Nicht immer ist dieser ganz klar feststellbar. Manchmal können auch andere körperliche Symptome vorgeschalten sein wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwitzen etc. In der Hypnose kann anhand des Affekts gearbeitet und in eine möglichst frühe vergangene Situation gegangen werden, um die dort vorherrschende Emotion zu neutralisieren und das Körpergefühl zu mildern. Auf diese Weise sollte das Gefühl auch in zukünftigen Momenten immer schwächer werden. 2. Vergebungsarbeit Sehr häufig wird uns, in Bezug auf Schmerzen durch emotionale Wunden nahegelegt, einem dafür verantwortlichen Menschen zu verzeihen. Dies lässt sich allerdings nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln, der emotionale Weg für einen Betroffenen kann dafür noch zu weit sein. Außerdem ist das Wort „verzeihen“ verwandt mit „zeigen“ und zielt daher eher auf eine Vergeltung ab. Vergeben allerdings geht eine Ebene höher und möchte dem anderen Menschen etwas „geben“. Gleichzeitig entzieht man ihm die Macht, die er auf Grund der Verletzung noch immer auf einen ausübt. Hierzu bietet die Hypnosetherapie nach Gabriel Palacios eine ganz besondere Form der Vergebungsarbeit, die wie ein Balsam dazu führen soll, dass eine emotionale Wunde verheilen und man einen anderen Menschen in Frieden ziehen lassen kann. CHI 44

3. Indirekte Vergangenheitsarbeit mittels Beobachterrolle Gerade dann, wenn sich ein Mensch einer bestimmten belastenden Situation ohnehin bereits bewusst ist und diese schon mehrmals „durchgekaut“ hat, ist es nicht immer förderlich, den Schmerz in seiner gesamten Tiefe nochmals zu durchleben. Eine sehr wirksame Alternative bietet das sogenannte „Vier-Vektor-Modell“ im Rahmen der Gesprächsmethode „Invaluation®“ nach Gabriel Palacios: Hier ist der Klient in der Beobachterrolle und betrachtet ein vergangenes Erlebnis aus vier Richtungen. Neben positiven, der Situation vorausgegangenen Ereignissen (Ursache) wird auch auf förderliche Auswirkungen (Wirkung) eingegangen. Doch auch während dieses Moments geschehene positive Prozesse (tiefere Ebene) sowie übergeordnete „Lernaufgaben“ für das eigene Leben (höhere Ebene) werden analysiert. Am Ende ergibt sich vielleicht ein völlig neuer Blick auf das Geschehene und die Erkenntnis, welche bisher ungesehenen Bereicherungen daraus entstanden sein könnten. 4. Verknüpfungen durch Meditation lösen Während das Ziel der Hypnose darin besteht, belastende Situationen emotional neu zu bewerten und zu positivieren, kann die Meditation eine Möglichkeit sein, damit bestehende Verknüpfungen wie Vorstellungen, Gedanken oder Emotionen zu lösen. In der Meditation kann sich ein sehr starker Fokus vollziehen, beispielsweise auf die Situation selbst oder ein Blick aus einer übergeordneten Perspektive. Durch die Lenkung der gesamten Aufmerksamkeit und der Energie soll es leichter möglich werden, in eine Distanz beziehungsweise Neutralität zu kommen und etwaige Verknüpfungen zu lösen. Dies bietet sich vor allem dann an, wenn bereits vieles ausprobiert wurde und man sich noch immer von Vergangenem beeinflusst fühlt. Die Meditation ist jedoch kein Werkzeug, um sich einfach wegzubeamen oder sich der Realität sowie der eigenen Handlungsfähigkeit nicht stellen zu müssen! 5. Annehmen und Loslassen „Du musst lernen anzunehmen/zu akzeptieren“ ist ein sehr häufiger Rat in Bezug auf belastende Situationen. Doch genau die unverheilten emotionalen Wunden verhindern dies meist. Ebenso können es aber auch Glaubenssätze oder eine Furcht vor erneuten Verletzungen sein. Wahrhaftiges Annehmen gleicht einem Prozess, der in Frieden mit der Situation mündet. Löst sie keine Reaktion mehr aus, so kann auch begonnen werden, loszulassen. Häufig möchten wir allerdings den umgekehrten Weg gehen: zuerst loslassen, dann annehmen. Eine Handreichung zum Annehmen können die Meditation oder das „Vier-Vektor-Modell“ sein. Doch auch Loslassen funktioniert nicht auf Fingerschnippen, sondern erfordert geistige und materielle Schritte. Konnte ich mich wahrhaftig geistig von jemandem oder etwas lösen, dann fällt es mir auch leichter, mich beispielsweise von Gegenständen zu trennen, die mich an eine Situation oder einen Menschen erinnern. FAZIT Seelische Schmerzen auf Grund emotionaler Wunden können oft über sehr lange Zeit zum Begleiter werden und uns maßgeblich einschränken. Damit müssen auch nicht immer Traumata oder schwerwiegende Ereignisse in Verbindung stehen, es reicht, wenn im Unterbewusstsein ähnliche Gefühle ausgelöst werden, die eine Wunde immer wieder aufreißen und den Schmerz vertiefen. Neben verschiedenen komplementären Methoden, die wie die Hypnose zu emotionalen Umbewertungen führen können, kann die Meditation eine Lösung von Verknüpfungen und Frieden herbeiführen. Doch auch eine möglichst neutrale Beobachtung auf ein konkretes Ereignis kann neue Erkenntnisse bringen und seelische Schmerzen mildern, um den Prozess der Heilung zu fördern. CHI 45 AUTOR PHILIPP FEICHTINGER Heilpraktiker, Naturheil- und Hypnosetherapeut, ausgebildeter Mittelschullehrer, Organetiker, Coach für geistige Entwicklung sowie Autor. Führt seine eigene Praxis in Riedau/Österreich. office@nhp-feichtinger.at → www.nhp-feichtinger.at

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