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CHI #22 | Ausgabe 3/24

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Das Magazin der Neuen Zeit begleitet dich mit jeder Menge Inspiration für gutes CHI durch den Wandel. Mit aktuellen und interessanten Themen des Alltags rund um Gesundheit und Bewusstsein, Spiritualität und Natur, Psychologie und Familie, Ökologie und Nachhaltigkeit. CHI stellt seinen Fokus klar und kompromisslos unter dieses Motto und ist an deiner Seite auf dem Weg in die Neue Zeit.

★ PSYCHOLOGIE Es gibt

★ PSYCHOLOGIE Es gibt zu viele Kinder, die in Körpern von Erwachsenen herumlaufen. Durch das sukzessive Aufarbeiten der Bindungs- und Fürsorgedefizite im Re-Parenting-Prozess verändert sich das Kernselbst und es kann ein gesundes Erwachsenen-ICH entstehen. Immer mehr verstehen Klienten ihre destruktiven Muster und Denkweisen und erkennen in Aha-Erlebnissen, warum ihre Prägung so verlief. Ein sehr tiefer, aber auch weicher und liebevoller Prozess bei dem ich die Korrekturen der Eltern vornehme. So hat das verletzte innere Kind die Möglichkeit, das zu bekommen, was es damals so sehr gebraucht hätte. Sobald das geschehen ist, kann der verletzte Anteil erwachsen werden. Der verletzte Anteil hat ein Verhalten wie ein Kind Nicht selten erleben wir uns und auch andere, als wären wir/sie in gewissen Situationen noch Kinder. Das ist ganz normal, wenn wir in diesem Lebensalter eine Stresserfahrung machen mussten, wo wir in unserem emotionalen Erleben keine Co-Regulation erhalten haben. Wir nicht aufgefangen wurden, wenn die Emotion uns erfasst hat, und niemand da war, der uns dabei begleitet hat. Das Wissen darüber, wenn sich jemand kindlich benimmt, ist sehr wichtig, da wir dann vorsichtig mit dem Menschen umgehen müssen, um ihn nicht wieder vor den Kopf zu stoßen. Wenn sich die Situation beruhigt hat, kann man sein Vis-avis darauf ansprechen und seine Beobachtung teilen. Im Re-Parenting Prozess ist das eine wichtige Information, mit der ich gezielt arbeiten kann, daher sind solche Hinweise Gold wert. Die Grundlage für dieses tiefe Vertrauen in die Welt wird gelegt, wenn wir in unserer Kindheit liebevolle Beziehungen und verlässliche Fürsorge erfahren. Wir lernen früh: Alles ist okay. Wir fühlen uns sicher. Diese Überzeugung verankert sich tief in unser Glaubenssystem. Der bekannte Kinderpsychologe Erik H. Erikson hat dies schon im 20. Jahrhundert im Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung beschrieben. Laut Erikson bildet sich das Urvertrauen bereits im ersten Lebensjahr aus. Nämlich dann, wenn wir das „Gefühl des Sich-Verlassen-Dürfens” erfahren. Dieses Gefühl haben wir bekommen, wenn wir als Baby angemessen umsorgt und unsere Bedürfnisse von unseren Eltern richtig erkannt wurden.Haben wir beispielsweise geschrien, wenn wir hungrig waren, ist es entscheidend, dass unsere Eltern das Schreien richtig interpretiert und uns mit Essen versorgt haben. Und in vielen Fällen nicht nur mit Essen, sondern mit Gehaltenwerden, getröstet werden, mit Wärme und Geborgenheit, liebevoll begleitet auf dem Weg, die Welt zu entdecken. Leider herrscht selbst heute noch der Glaube, dass Babies durch ihr Schreien ärgern wollen, absichtlich lästig sind und man sie einfach schreien lassen soll. Ich kann nur sagen: Diese emotionale Stressbelastung führt unwillkürlich zu einem Trauma, mit dem das Baby als Erwachsener ganz sicher zu kämpfen hat. Beispielsweise sind es gerade diese Menschen, die nicht allein sein können, und fast panische Angst haben, wenn sie nicht in Gesellschaft oder in einer Beziehung sind. Man kann sich vorstellen, wie viele Kompromissbeziehungen dieser Mensch eingeht nur um nicht allein zu sein. Die reine Angst ist die Motivation für das Beisammensein, anstatt sich für einen Lebenspartner aus tiefem Herzen zu entscheiden. Diese Beziehung versteht sich dann auch nicht als gesunde Bindung. Durch Re-Parenting wird das Nachreifen der eigenen Persönlichkeit erwirkt. In der Regel führt das dazu, dass sich das Nervensystem beruhigt, was bewirkt, dass die Klienten sabotierende Verhaltensmuster, Gedanken, Glaubenssätze und Ängste ablegen können. Was ist die Wunde deines verletzen oder verzogenen inneren Kindes? Das verletzte innere Kind: Ich fühle mich alleine, schwach, hilflos, ungeliebt. Ich muss für alles kämpfen. Ich kann mich kaum jemanden anvertrauen. Das verzogene innere Kind: Ich will alles, und zwar sofort! Ich tue, was ich will, dabei kann ich auf die Gefühle und Bedürfnisse anderer Menschen keine Rücksicht nehmen. Das überbefürsorgte innere Kind: Ich warte, bis jemand anderer es für mich tut. Nicht immer ist das innere Kind nur verletzt, auch der verzogene innere Kindanteil braucht den Re- Parenting-Prozess. Der größte Mangel beim verzogenen inneren Kind, ist die Disziplin, durchzuhalten und nichts aufzuschieben. Aber auch überbefürsorgte innere Kinder, die selbst nicht lösungsfähig sind, müssen nachreifen. CHI 48

Wann benötige ich Re-Parenting? Ein Selbsttest Re-Parenting kann für Menschen hilfreich sein, die Schwierigkeiten haben, sich selbst mit Mitgefühl zu behandeln, die unter niedrigem Selbstwertgefühl leiden, die Probleme mit zwischenmenschlichen Beziehungen haben oder die Schwierigkeiten haben, emotionale Wunden aus der Vergangenheit zu heilen. Hier sind einige Anzeichen, die darauf hinweisen könnten, dass Re- Parenting für dich nützlich sein könnte: 1. Du hast das Gefühl, dass du dich selbst hart oder kritisch behandelst und Schwierigkeiten hast, dir selbst Freundlichkeit und Mitgefühl zu zeigen. Das glückliche innere Kind: Ich bin zufrieden und entspannt, ich fühle mich geliebt und akzeptiert. Ich weiß, wem ich vertrauen kann, ich bin spontan und verspielt. Ich kann mein Leben selbst gestalten und selbst schlechte Entscheidungen wiedergutmachen. Welche anderen Möglichkeiten gibt es, außer in Therapie oder Beratung zu gehen, wenn es um Re-Parenting geht? Die Arbeit mit einem qualifizierten Therapeuten oder Berater kann helfen, tiefliegende emotionale Wunden zu erkennen und zu heilen. Durch die Innere Kind-Arbeit kann man mit den verletzten Teilen des Selbst in Kontakt treten und sie liebevoll heilen. Jeder kann auch gut für sich sorgen lernen, indem er beispielsweise ... - Selbstmitgefühl praktiziert - sich selbst mit Mitgefühl und Güte zu behandeln, kann ein wichtiger Bestandteil des Re-Parenting- Prozesses sein. Dies kann Meditationen, Affirmationen oder andere Selbstfürsorgemethoden umfassen. - gesunde Beziehungen aufbaut - sich um gesunde Beziehungen zu anderen Menschen zu kümmern, kann helfen, die Bedürfnisse nach Zuwendung und Unterstützung zu erfüllen, die möglicherweise als Kind nicht erfüllt wurden. - sich bildet und selbst reflektiert - sich über emotionale Gesundheit und Beziehungsdynamiken zu informieren und regelmäßige Selbstreflexion zu praktizieren, um alte Muster zu erkennen und zu ändern. 2. Du hast Probleme damit, deine eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu erfüllen, und vernachlässigst oft dein eigenes Wohlbefinden zugunsten anderer. 3. Du fühlst dich oft unsicher, ungeliebt oder unzulänglich, selbst wenn andere dir sagen, dass du wertvoll bist. 4. Du erlebst häufig Selbstsabotage oder hast Schwierigkeiten, gesunde Grenzen zu setzen. 5. Du kämpfst mit wiederkehrenden Mustern in Beziehungen, die dir Schmerz oder Unbehagen verursachen. 6. Du hast eine schwierige Kindheit oder traumatische Erfahrungen gemacht, die dich in deinem Erwachsenenleben beeinflussen. Wenn du dich in einem oder mehreren dieser Punkte wiedererkennst, könnte dir Re- Parenting helfen, deine Beziehung zu dir selbst zu verbessern, dein Selbstwertgefühl zu stärken und emotionalen Schmerz zu heilen. Es ist wichtig zu betonen, dass es keine Schande ist, Hilfe bei diesem Prozess zu suchen, sei es durch Therapie, Selbsthilfebücher oder andere Ressourcen. Der erste Schritt besteht darin, anzuerkennen, dass du Unterstützung brauchst, und dann die notwendigen Steps zu unternehmen, um deine emotionale Gesundheit zu pflegen. CHI 49

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