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CHI #25 | Ausgabe 5/24

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Das Magazin der Neuen Zeit begleitet dich mit jeder Menge Inspiration für gutes CHI durch den Wandel. Mit aktuellen und interessanten Themen des Alltags rund um Gesundheit und Bewusstsein, Spiritualität und Natur, Psychologie und Familie, Ökologie und Nachhaltigkeit. CHI stellt seinen Fokus klar und kompromisslos unter dieses Motto und ist an deiner Seite auf dem Weg in die Neue Zeit.

KRAFT DER NATUR Die

KRAFT DER NATUR Die Faszination der Wildnisapotheke – mit Buchautorin und diplomierten Wildkräutertrainerin Eunike Grahofer entdecken: → 5.11. Räuchern und Rauhnächte 3753 Pernegg → 7.11. Die alte Rindenmedizin Bücherei Lentner, München → 13.11. Räuchern und Rauhnächte Thaya → 1.12. Räuchern und Rauhnächte Waidhofen/Thaya Hier gibt's noch mehr Veranstaltungen mit Eunike Grahofer Ausbildung: Diplomierte/-r Wildkräutertrainer/-in das Wildkräuterjahr bewusst erleben und nutzen der Kräuterpädagogiklehrgang mit dem größten Praxisanteil Nächster Lehrgangsstart: 11. April 2025 Infos und Anmeldung : www.neverest.at AUS DER WILDNISAPOTHEKE BIO! Weihnachtsbaum für Küche und Hausmittel Zum Unterscheiden zwischen Fichte und Tanne haben wir in der Volksschule einen lieben Spruch gelernt: „Die Fichte sticht, die Tanne nicht.“ Berühren wir die Nadeln (Blätter) der Fichte, spüren wir auf den Fingern leichte Stiche, berühren wir die Nadeln (Blätter) der Tanne, können wir sie fest angreifen, hier sticht uns nichts. Ich kaufe mir für Weihnachten eine kleine Bio-Tanne und verarbeite diese über das ganze Jahr in der Küche und bei Gesundheitsproblemen. So ist der Weihnachtsbaum sinnvoll genutzt und wird nicht einfach weggeworfen. Ich möchte Euch hier ein paar meiner Rezepte und der Rezepte, die ich bei meinen Interviewreisen erhalten habe, weitergeben: Tanne – Erkältungstee, Kaupech und bei Gelenksproblemen „Tun innere Winde Dich quälen, geh hinaus zu Tanne, schäl Rinde in die Kanne, gieß darüber Wasser warm, dieser Trunk tut gut fürn Darm.“ Die Tanne gilt seit jeher als „Hausapothekenbaum“. Es sind alle ihre Teile für uns wertvoll. Sie enthält unter anderem ätherische Öle, Harze, Tannine, viel Vitamin C, Provitamin A, Cumarine, Gerbstoffe, Zucker und Flavonoide. Die Rinde der Tanne wurde als Salbe für schmerzende entzündete Gelenke eingesetzt, eine Einreibung zur Belebung des müden Körpers. Obiger Spruch erzählt von der Verwendung der Tannennadeln bei Darmproblemen und Blähungen. Bei Entzündungen im Mundraum wurde das Harz der Tanne, als sogenanntes „Kaupech“ im Mund wie ein Kaugummi gekaut. Ein pensionierter Holzfäller erzählte mir folgendes aus seiner Jugend: ENTGELTLICHE PARTNERSCHAFT CHI 10

Der Holzfäller und die Tannenasche für die Lunge „Ob es wirklich die Asche und das Harz waren, die mir das Überleben schenkten, weiß ich nicht, wir hatten halt auch keine andere Möglichkeit, wir waren auf uns alleine gestellt, da draußen (in den Wäldern). Ich bin sicher, dass sie mir geholfen haben…“ Seit seinem 14. Lebensjahr musste dieser, von der körperlichen Arbeit schwer gezeichnete, über 90jährige Mann „in das Holz gehen“, um sein Überleben und das Überleben seiner Familie zu sichern. Seine Frau kochte im „Hegerhaus“, wie in seiner Heimat das Haus des Jägers genannt wurde und er war für die gräfliche Familie als Holzfäller angestellt. Wenn er mit seinen Kollegen in den scheinbar unendlichen Tiefen der Wälder unterwegs war, hatten sie eine notdürftige Holzfällerhütte, deren Dach zumeist aus großen Rindenstücken bestand. Die Betten waren einfache Holzgestelle, die mit Zapfen und Blättern ausgelegt wurden, darüber kamen zur „Polsterung“ Fichtenäste. Mit der Zeit bekam der Mann Lungenprobleme, die sich schleichend immer mehr verschlechterten. Irgendwann musste er während der Arbeit Pausen einlegen und bekam hörbar schwer Luft. „Es war ja nicht so, dass wir in dieser Situation zum Arzt gehen konnten. Wir befanden uns in unwegsamem Gelände und viel zu weit vom Dorf entfernt. Wir mussten uns selbst helfen.“ Ein älterer, erfahrener Kollege meinte, er solle Tannenharz kauen und er würde ihm eine Tannenasche zubereiten. Hierzu verbrannten sie grüne Tannennadeln und reinigten die Asche von den groben Stücken. Während der Arbeit und vor dem Schlafen kaute der Lungenkranke von nun an Tannenharz und die Tannenasche rührte er unter sein Essen. „Es brauchte zwar einige Zeit, bis ich gesund wurde, doch ich fühlte mich Tag für Tag besser.“ In den kalten Arbeitsmonaten kaute der Mann von nun an stets Tannenharz und mischte sich ein wenig von der Tannenasche unter sein Essen. Tannennadelpulver - Kochgewürz mit Zitrusgeschmack Das brauchst Du dazu: getrocknete Tannennadeln So wird es gemacht: Die Rindenstücke wurden früher mit Steinen oder dem Mörser zu Pulver vermahlen, heute können wir das mit der Küchenmaschine tun. Nach dem Vermahlen das Pulver durch ein feines Sieb geben, damit alle groben Stücke entfernt sind und in einem Glas aufbewahren. Anwendung: Schmeckt köstlich in Palatschinken oder Spätzle, in Aufstrichen und Saucen – meine Großeltern haben es als Gewürz in Wurzelgemüsesoßen gemeinsam mit Wacholderbeeren gegeben. Zur Erkältungsvorbeugung beginnt man im Herbst, dieses Tannennadelpulver immer wieder beim Kochen zu verwenden. Weiters hilft es gegen Blähungen und zur Verdauungsregulierung. Tannennadeltee - bei Erkältung, Husten, Grippe Das brauchst Du dazu: 1 EL frische oder getrocknete Tannennadeln, ¼ l Wasser So wird es gemacht: Die Nadeln mit heißem Wasser übergieße und zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Anwendung: Dieser köstliche zitrusartig-harzige Tee kann je nach Bedarf mit Honig gesüßt werden. Er sollte warm getrunken werden. Wirkt auch entzündungshemmend. Tannenbad - bei Erkältung und Gelenksproblemen Das brauchst Du dazu: 2 ca. 10 cm lange Tannenzweige, 3 l Wasser So wird es gemacht: Die Tannenzweige in grobe Stücke zerkleinern und mit dem Wasser auf dem Herd aufkochen, dann auf mittlere Herdstufe zurückschalten und zugedeckt weitere 10 – 15 Minuten sieden lassen. Danach abseihen. Anwendung: Diesen Auszug dem Badewasser zugeben und 15 – 20 Minuten im warmen Tannenbad baden, danach gut abtrocknen und für mindestens 15 – 20 Minuten zugedeckt liegen bleiben. Weitere Rezepte, wie Rindenmehle hergestellt und verwendet werden findest du in meinen Büchern „Rindenmedizin – die Apotheke der Knochenrichter, Holzfäller, Hebammen“ und „Rindenküche“, beide im Freya Verlag erschienen, erhältlich im Buchhandel. Altes Kräuterwissen nützen - mit den Büchern von Kräuterpädagogin Eunike Grahofer CHI 11 www.eunikegrahofer.at

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