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CHI #25 | Ausgabe 5/24

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Das Magazin der Neuen Zeit begleitet dich mit jeder Menge Inspiration für gutes CHI durch den Wandel. Mit aktuellen und interessanten Themen des Alltags rund um Gesundheit und Bewusstsein, Spiritualität und Natur, Psychologie und Familie, Ökologie und Nachhaltigkeit. CHI stellt seinen Fokus klar und kompromisslos unter dieses Motto und ist an deiner Seite auf dem Weg in die Neue Zeit.

PARTNERSCHAFT EXKLUSIV-

PARTNERSCHAFT EXKLUSIV- INTERVIEW Beziehungsprobleme sind dazu da, gelöst zu werden Wenn es um Beziehungsprobleme geht, ist sie eine bekannte Expertin: Iris Hallensleben. Die Heilpraktikerin für Psychotherapie, die ihre Praxis „Herzwerkstatt“ in Dortmund führt, hat sich auf Paartherapie und -beratung spezialisiert. Sie hilft bei Beziehungsproblemen genauso wie im Fall von Liebeskummer. Ich freue mich sehr, Iris für dieses exklusive CHI-Interview gewonnen zu haben, in dem wir herausfinden werden, ob es eine perfekte Beziehung überhaupt gibt, wie wichtig Sexualität in der Partnerschaft ist, warum es immer mehr Singles gibt, wieso Liebeskummer so weh tut und ob Treue überhaupt noch zeitgemäß ist. von abbas schirmohammadi Abbas: Liebe Iris, du zitierst auf deiner Website Ardis Whitman, der sagte „Leben heißt sich entwickeln – alle Erfahrungen, gute und schlechte, dienen der Reife“. Gilt das auch für Partnerschaften? Iris: Ja, denn in einer Beziehung bedeuten Erfahrung und Reife, dass beide Partner sich idealerweise individuell und gemeinsam entwickeln und wachsen. Jeder Lebensabschnitt, jede Herausforderung bietet die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln. Es ist wichtig, aus Erfahrungen zu lernen und sie als Paar zu nutzen, um stärker zu werden. Partnerschaften fordern heraus, da sie oft mit sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten, Bedürfnissen und Lebensstilen verbunden sind. Es erfordert Geduld, Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, Konflikte konstruktiv zu lösen. Dadurch können Beziehungen jedoch tiefer und bedeutungsvoller werden. Der Anteil an Singles in Deutschland steigt jährlich an. Aktuell leben in über 40 Prozent der deutschen Haushalte nur ein Mensch. 1950 lag der Wert nur bei knapp 19 Prozent. Warum gibt es immer mehr Singles? Ein bedeutender Faktor dafür liegt in den sich verändernden Lebensstilen und Werten unserer Zeit. Traditionelle Vorstellungen von Partnerschaft und Familie sind im Wandel. Heutzutage werden individuelle Freiheit und Selbstverwirklichung meistens höher bewertet als soziale PRIVAT CHI 48

Bindungen. Das führt oft zu steigenden Erwartungen an Partner und Beziehung. Dadurch reduziert sich die Bereitschaft, Kompromisse einzugehen oder schwierige Phasen in einer Beziehung mit Geduld und Toleranz zu überwinden. Die wirtschaftliche Unabhängigkeit und die Gleichstellung von Frauen spielen dabei entscheidende Rollen. Durch bessere Bildungschancen und berufliche Möglichkeiten sind Frauen heute weniger darauf angewiesen, einen Partner zu finden, um abgesichert zu sein. Das ermöglicht ihnen, selbstbestimmt zu leben und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, einschließlich der Wahl, allein zu wohnen. Mit Internet-Dating-Plattformen haben Menschen Zugang zu einer viel größeren Auswahl potenzieller Partner als je zuvor. Dieser Aspekt kann dazu führen, dass Partner weniger bereit sind, sich auf Kompromisse einzulassen, wenn sie das Gefühl haben, dass es leicht ist, schnell über das Internet jemanden zu finden, der besser zu ihnen passt. Auch die sozialen Normen haben sich geändert, zum Beispiel die Akzeptanz von Scheidungen oder die gesellschaftlich vorgegebene Vorstellung von Beziehungsmodellen. Früher hatte man das Gefühl, Paare gehen zusammen durch dick und dünn. Heute trennt man sich bei der ersten Krise. Gibt es kein vernünftiges gemeinsamen Krisenmanagement mehr? Früher waren Partnerschaften meistens wie Felsen in der Brandung, beständig und unerschütterlich. Doch in der heutigen Zeit scheint sich das Blatt gewendet zu haben. Beziehungen zerbrechen oft schnell, schon kleine Unstimmigkeiten bieten Anlass, eine Partnerschaft oder ein junges Familienmodell infrage zu stellen und sich zu trennen, anstatt gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Das hat mit der gesellschaftlichen Veränderung der Lebensstile und Werte zu tun. Vor allem die Digitalisierung hat die Kommunikation verändert, aber auch die Erwartungshaltung an Beziehungen. Alles muss schnell gehen, alles muss perfekt sein. Krisen werden nicht mehr als Chancen für Wachstum und Stärkung der Bindung betrachtet, sondern als Zeichen dafür, dass etwas falsch läuft. Ein gutes Krisenmanagement in Partnerschaften erfordert Geduld, Verständnis und die Bereitschaft, sich den Herausforderungen gemeinsam zu stellen. Es benötigt die Fähigkeit, Konflikte konstruktiv zu lösen und Kompromisse einzugehen. Doch das scheint in der heutigen schnelllebigen Welt leider oft auf der Strecke zu bleiben. Einfach mal reinhören ... Herzwerkstatt ... und Liebeskummer lohnt sich doch! CHI 49

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