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CHI #25 | Ausgabe 5/24

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Das Magazin der Neuen Zeit begleitet dich mit jeder Menge Inspiration für gutes CHI durch den Wandel. Mit aktuellen und interessanten Themen des Alltags rund um Gesundheit und Bewusstsein, Spiritualität und Natur, Psychologie und Familie, Ökologie und Nachhaltigkeit. CHI stellt seinen Fokus klar und kompromisslos unter dieses Motto und ist an deiner Seite auf dem Weg in die Neue Zeit.

PARTNERSCHAFT Welche

PARTNERSCHAFT Welche Rolle spielen die alltäglichen Belastungen, wie Stress im Beruf, Leistungsdruck, Überarbeitung, Zeitdruck, Gesundheitsprobleme und Geldsorgen in Bezug auf die Partnerschaft? Macht uns der hektische Alltag mit Erschöpfung und Burnout- Gefahr auch beziehungskrank? Alltagsstress und Leistungsdruck können definitiv Auswirkungen auf die Beziehung haben. Wenn eine Person unter starkem Stress steht, kann dies die Fähigkeit beeinträchtigen, sich angemessen um die Partnerschaft zu kümmern. So kann weniger Geduld, Zeit und Energie für den Partner bereitgestellt werden, was oft zu Spannungen und Konflikten führt. Stress und Leistungsdruck führen häufig dazu, dass sich Menschen zurückziehen, weniger öffnen und weniger kommunikativ sind, was die Beziehung schwächen kann. Wenn jemand ständig das Gefühl hat, bestimmten Standards gerecht werden zu müssen, oder Angst vor dem Versagen hat, kann dies zum Mangel an Selbstvertrauen und zu Selbstzweifeln führen, was sich negativ auf die Beziehung auswirkt. Es ist essentiell, dass Paare in der Lage sind, über ihre Bedenken und Bedürfnisse zu sprechen, um gemeinsame Wege zu finden, mit Stress umzugehen, um ihre Beziehung zu schützen und zu stärken, sonst sind emotionale Missverständnisse vorprogrammiert und es entsteht ein Leistungs- und Erfüllungsdruck in der Partnerschaft. Was ist deiner Erfahrung nach das Geheimnis für eine langjährige glückliche Beziehung? Eine ehrliche und respektvolle Kommunikation bildet die Brücke zur Überwindung von Meinungsverschiedenheiten, unterschiedlichen Bedürfnissen und Konflikten. Wenn Partner in der Lage sind, über ihre Gefühle, Wünsche und Probleme zu sprechen, ohne Angst vor Verurteilung oder Ablehnung, ist das der wichtigste Faktor, um eine erfüllte langjährige Beziehung zu erreichen. Entscheidend ist zudem, ob das Paar eine gesunde Balance leben kann zwischen den Polen von Geben und Nehmen, von Dominanz und Unterordnung, von Nähe und Distanz. Befinden sich diese Balancen einigermaßen im Gleichgewicht, entsteht eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Daneben liegt es daran, wie ein Paar seine Beziehung aktiv gestaltet. Eine Partnerschaft ist kein Selbstläufer, sondern ein lebenslanges Projekt, welches Aufmerksamkeit und Pflege benötigt. Hier noch einige Zutaten, die der Partnerschaft die nötige Kraft und Würze geben: Vertrauen, Respekt, gemeinsame Ziele und Werte, Kompromissbereitschaft, Wertschätzung, Achtsamkeit, Humor, Freude, Überraschungen, Abwechslung, körperliche Nähe, sexuelles Interesse. Du hast dir auch als Autorin einen Namen gemacht, hast das Buch „Liebe. Leid. Lösung.“ geschrieben und die CD „Herz werkstatt“ veröffentlicht. Wie kamst du zum Schreiben? Die Motivation zu schreiben hat sich durch meine praktische Erfahrung entwickelt. Ursprünglich hatte ich die Idee, es zur Vertiefung meiner Arbeit nur für Klienten zu nutzen, als Selbstcoaching-Instrument, um die Reflexion zu fördern. Daraus ist ein Workshop-Buch entstanden, das die eigene Rolle und das Beziehungsmuster entschlüsselt. Das Buch führt zu einem differenzierteren Bewusstsein. Es erschließen sich neue Blickwinkel, Perspektiven und Lösungsansätze. Außerdem bietet es Informationen und Anregungen zum tieferen Verständnis des Lebensmodells Partnerschaft. Der Untertitel deiner CD lautet „Und Liebeskummer lohnt sich doch!“. Wie meinst du das genau? Tatsächlich kann sich Liebeskummer lohnen. Er bietet nämlich die Möglichkeit für persönliches Wachstum und Selbstreflexion. Durch die Analyse und das Verständnis der Ursachen und Auswirkungen der partnerschaftlichen Erfahrung können Lernwerte gewonnen werden, sofern sich ein Mensch dafür öffnet. Liebeskummer bietet die Möglichkeit, tiefer in sich selbst hineinzuschauen und gewinnbringende Erkenntnisse über die eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Verhaltensmuster zu finden. Durch den Umgang mit Liebeskummer können Menschen lernen, ihre Emotionen besser zu verstehen und diese zu regulieren. In der Phase des Liebeskummers ist es normal, dass man seine ver- CHI 54

gangenen Partnerschaften und Beziehungsmuster überdenkt. Dies kann dazu beitragen, wiederholte ungünstige Verhaltensweisen zu erkennen und gesündere Beziehungen in der Zukunft aufzubauen. Dieser Aspekt ist wichtig, da das Leben ein ständiger Wachstumsprozess ist. Hierzu gehört auch die Erfahrung, dass man durch Liebeskummer hindurchgehen und ihn überwinden kann, weil man lernt, sich von Rückschlägen zu erholen und gestärkt aus schwierigen Situationen herausgehen kann. Wieviel Streit in einer Partner schaft ist normal, und wie funktioniert konstruktives Streiten? Es ist ganz natürlich, dass in einer Partnerschaft Meinungsverschiedenheiten auftreten und es zu Streitigkeiten kommt. Konstruktives Streiten bedeutet, diese Meinungsverschiedenheiten auf respektvolle und produktive Weise anzugehen, um zu einer Lösung zu gelangen, die beiden Partnern gerecht wird. Konstruktives Streiten funktioniert über einen respektvollen Umgang miteinander. Dazu gehört aktives Zuhören, also eine Vereinbarung der Partner, sich nicht sofort zu unterbrechen oder zu verteidigen, sondern den anderen ausreden zu lassen. Es ist essentiell, Interesse an den Standpunkten des Partners zu zeigen. Wenn Paare Ich-Botschaften verwenden, können Gefühle und Bedürfnisse ausgedrückt werden, anstatt dem anderen eine Schuld zuzuschieben oder Vorwürfe zu machen. Es hört sich ganz anders an, wenn mitgeteilt wird „Ich fühle mich frustriert, wenn …“ anstelle von „Du machst immer …“. Kompromissbereitschaft oder mindestens Offensein für Kompromisse ist ebenso eine Grundhaltung für gesunde Partnerschaften. Nur so kann gemeinsam nach Lösungen gesucht werden, die für beide akzeptabel sind. Es geht nicht darum, Recht zu haben, sondern darum, eine gemeinsame Lösung zu finden. Es ist empfehlenswert, eine Pause einzulegen, um sich abzukühlen und wieder objektiver zu werden, wenn partnerschaftliche Diskussionen zu hitzig werden. Ein weiterer Aspekt ist es, beim Thema fokussiert zu bleiben und zu vermeiden, alte Streitigkeiten oder andere Themen in die Diskussion einzubeziehen. Achtsamkeit fördert eine konstruktive Kommunikation bei Streitigkeiten. Es bedeutet zudem, dass Lob, Wertschätzung und Unterstützung ausgedrückt werden können, selbst während des Streitens, auch, sich danach Zeit für die Versöhnung zu nehmen, um die Bindung zu stärken. CHI 55

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