PARTNERSCHAFT Kommunikation in Beziehungen Mehr als nur Worte Redest du mit deinem Partner oder kommunizierst du? von bettina kreps Es heißt oft, Frauen reden viel. Doch sprechen wir tatsächlich über das, was wir wirklich ausdrücken wollen? Oder bleibt unser wahres Anliegen dabei auf der Strecke? Ein zentrales Thema in vielen Beziehungen ist die Kommunikation. Aber warum ist das so? Warum versteht uns der Partner nicht, obwohl wir ständig versuchen, mit ihm zu sprechen? Oft reden wir aneinander vorbei. Wir erwarten, dass unser Partner unsere Bedürfnisse erahnt, und fühlen uns gekränkt, wenn das nicht geschieht. Wie oft erwarten wir, dass er spürt, dass es uns schlecht geht? „Das muss man doch merken“, denken wir. Doch was erwarten wir eigentlich genau? Nur weil du gerade frustriert bist, muss dein Partner nicht sofort wissen, was in dir vorgeht, wenn er nach Hause kommt. Vielleicht hatte er selbst einen schwierigen Tag und möchte einfach abschalten. Anstatt zu erkennen, dass auch er überfordert sein könnte, nehmen wir ihm übel, dass er nicht merkt, wie es uns geht. Dabei wünscht er sich vielleicht gerade genau das Gleiche: gesehen zu werden. Wenn du beginnst, deine Bedürfnisse klar zu kommunizieren, anstatt Forderungen zu stellen, wirst du merken, dass sich die Kommunikation in der Beziehung verändert. Du kannst die Worte deines Partners aus seiner Perspektive betrachten und leichter erkennen, ob sie tatsächlich an dich persönlich gerichtet sind oder ob er sich einfach nur in die Enge gedrängt fühlt. Beispielsweise könntest du statt „Du verstehst mich nicht“ sagen: „Ich fühle mich unverstanden und wünsche mir, dass du mir zuhörst.“ Oder statt „Du bist nie da“: „Ich fühle mich gerade allein und hätte gerne eine Umarmung oder etwas Zeit mit dir.“ Ich-Botschaften helfen, das Gegenüber offen zu halten und die Situation nicht eskalieren zu lassen. Wenn du hingegen in Vorwürfen („Du-Botschaften“) sprichst, fühlt sich der andere oft angegriffen und schaltet auf Abwehr. Die häufigsten Kommunikationsfehler: 1. Wir sehen nur unsere eigene Überforderung und übersehen, ob unser Partner überhaupt die Kapazität hat, sich auf uns zu konzentrieren. 2. Wir erwarten, dass der Partner unsere Gefühle und Bedürfnisse selbst erkennt, anstatt sie auszusprechen. 3. Wir stellen Forderungen, anstatt zu sagen, wie wir uns fühlen und was wir wirklich brauchen. 4. Wenn wir getriggert werden, schlüpfen wir in eine kindliche Rolle, anstatt im Erwachsenen-Ich zu bleiben. Ich erinnere mich gut daran, wie ich vor vielen Jahren begonnen habe, meine Kommunikation zu überdenken. Ich beobachtete mich selbst und stellte fest, wie oft ich Dinge forderte, ohne sie klar zu kommunizieren. Als ich das einige Zeit praktizierte, ohne dass ich dies bewusst meinem Partner mitteilte, passierte Folgendes: Eine Diskussion eskalierte und mein Mann sagte plötzlich schmunzelnd: „Merkst du, dass wir gerade über etwas völlig CHI 58
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