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CHI #25 | Ausgabe 5/24

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Das Magazin der Neuen Zeit begleitet dich mit jeder Menge Inspiration für gutes CHI durch den Wandel. Mit aktuellen und interessanten Themen des Alltags rund um Gesundheit und Bewusstsein, Spiritualität und Natur, Psychologie und Familie, Ökologie und Nachhaltigkeit. CHI stellt seinen Fokus klar und kompromisslos unter dieses Motto und ist an deiner Seite auf dem Weg in die Neue Zeit.

MINDSTYLE Kontrolle

MINDSTYLE Kontrolle loslassen, Liebe empfangen: Die sanfte Kraft der Hingabe HINGABE SCHEINT FÜR VIELE MENSCHEN ZUNÄCHST GEFÄHRLICH. SOFORT BÄUMT SICH DAS EGO AUF. ES KLINGT ZU SEHR DANACH, KEINE KONTROLLE MEHR ÜBER DAS LEBEN UND SEINE UMSTÄNDE ZU HABEN. ODER? DOCH WENN WIR TIEFER GRABEN, GELANGEN WIR ZU UNS SELBST, ZU UNSEREN GLAUBENSSÄTZEN ... UND ZU UNSEREM SELBSTWERT. von eva laspas ange habe ich über das Thema nachgedacht und es regelrecht „wie einen alten Kaugummi“ gekaut. Schließlich habe ich in taoistischen Texten immer wieder folgendes Bild gefunden: Hingabe ist, wenn sich der Bambus bei einem Sturm biegt – und sich danach unversehrt aufrichtet. Würde er sich nicht biegen, würde er brechen, und sein Leben wäre beendet. Hingabe ans Leben bedeutet also Geschmeidigkeit, sich an die Gegebenheiten des Lebens anzupassen – mal flach, mal stolz, mal traurig, mal liebend. Dabei handelt es sich um Stärke – nicht um Schwäche. Wir lassen den Wunsch nach Kontrolle los, genau dort, wo wir sie sowieso nicht haben: über den Ausgang des Lebens. Und nachdem ich meinem Ego das gezeigt hatte, wurde das Leben mit einem Mal einfacher. Habe ich dich neugierig gemacht? Dann folge mir durch diesen Artikel zu einem Leben voller Frieden und Liebe. Was genau ist Hingabe? Wie beim Thema Glück scheiden sich auch bei der Hingabe die Geister: Ist es ein Gefühl oder ein Zustand? Es beginnt als Gefühl, das sich zu einem Zustand entwickeln kann. Menschen, die in lebensbedrohlichen Lagen waren, berichten oft von einem Moment, in dem sie den Kampf aufggeben und die Kontrolle über ihr Geschick abgegeben haben. Das ist der Augenblick, in dem sie sich hingeben. Es ist der Moment, in dem sie erkennen, dass sie Teil einer größeren Einheit sind, die nun das Ruder übernimmt. Am Ende unserer körperlichen Lebensdauer werden wir alle gefordert, uns hinzugeben. Darum sollten wir Menschen, die uns verlassen, zu Hause verabschieden. Sie zeigen uns einen Weg, den wir eines Tages selbst gehen. Und wenn sie nicht in einem Krankenhausflur sterben, sondern wir ihre Hand halten, können auch wir diesen CHI 68

Moment erkennen, in dem sie sich hingeben. „Mir geht es gut!“, sagte meine Schwiegermutter zu ihren Kindern, als sie sich hingegeben hatte. Sie, die ihr Leben lang jammerte, dass es ihr nicht gut gehe, sagte nun: „Macht euch keine Sorgen!“ Sie lächelte und ging die letzten Schritte in Frieden. Hingabe leben Um diesen inneren Frieden zu erlangen, müssen wir nicht bis zum Tod warten. Wir können ihn jederzeit in unser Leben holen. Tagtäglich bietet uns das Leben Momente, in denen wir uns hingeben können – in den Frieden, die Liebe oder einfach unserem Sein. Hingabe kann eine der kraftvollsten Lebenspraktiken sein, die es gibt. Sie führt uns zu Frieden, und in diesem erkennen wir die Liebe – in meiner Trilogie „Der letzte Zeitwächter“ nenne ich sie Urliebe. Eine Liebe, die bedingungslos und allumfassend ist. Ich empfinde Hingabe als „innerlich weich werden“, nicht als ein Gefühl des völligen Zerschmelzens (Aufgabe), sondern als ein „Biegsam werden“. Hingabe vs. Aufgabe Dieser Punkt ist wichtig, denn es besteht ein großer Unterschied zwischen Hingabe und Aufgabe. Aufgabe ist endgültig und passiv. Man resigniert, fühlt sich hilflos und getrennt. Hingabe hingegen ist temporär und aktiv. Wir fühlen uns verbunden und voller Frieden. Merkmale der Hingabe Aktives Vertrauen: Wir erwarten, dass alles seinen Sinn hat und im größeren Zusammenhang steht. Innerer Frieden: Trotz äußerer Herausforderungen entsteht ein Gefühl des Friedens, weil wir uns im Einklang mit dem Leben – oder einer höheren Macht – fühlen. Absichtsvolles Loslassen: Hingabe bedeutet nicht, die Verantwortung abzuge-ben, sondern die Kontrolle über das Ergebnis loszulassen. Verbindung zu Liebe und Mitgefühl: Hingabe ist häufig mit bedingungsloser Liebe und Akzeptanz – sich selbst und anderen gegenüber – verbunden. Merkmale der Aufgabe Resignation: Aufgabe ist das Gefühl, dass nichts mehr zu retten ist oder keine Möglichkeiten mehr bestehen. Gefühl der Machtlosigkeit: Im Zustand der Aufgabe empfindet man, dass keine Kontrolle oder Einflussnahme mehr möglich ist. Verlust des Vertrauens: Aufgabe geht oft mit einem Verlust des Glaubens oder Vertrauens in sich selbst oder das Leben einher. Passives Loslassen: Im Gegensatz zur aktiven Hingabe wird bei der Aufgabe die Verantwortung und der Wille aufgegeben In meiner Trilogie „Der letzte Zeitwächter“ zeigt sich der Unterschied zwischen Hingabe und Aufgabe klar. Die Protagonisten müssen sich häufig Herausforderungen stellen, die Hingabe verlangen. Sie geben sich ihrer Mission und den höheren Kräften hin, ohne ihre Motivation zu verlieren – auch wenn der Weg ungewiss und schwierig ist. Aufgabe wäre in diesen Situationen Resignation vor den Widrigkeiten, doch das würde den Untergang der Menschheit bedeuten. CHI 69

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